Wie behandelt der Hundeosteotherapeut?
Der Osteotherapeut hat die Wahl zwischen verschiedenen Techniken, um eine gefundene Störung zu behandeln. Er wird diese unter Berücksichtigung des zu behandelnden Gewebes, sowie Alter und Typ des Hundes auswählen.
Es ist nicht das Ziel des Behandlers, dem Körper eine neue Funktionsweise aufzuzwingen, er versucht den entscheidenden Impuls zur Selbstheilung zu setzen.
Folgende Techniken stehen dem Behandler zur Verfügung (und werden später noch im Detail erläutert):
- Manipulative Impulstechniken
- Weiche Gewebetechniken
- Faszientechniken
- viszerale Techniken
Nach erfolgter Behandlung wird dem Hund mindestens 48 Std. Zeit gegeben das korrigierte Bewegungsmuster zu erlernen. In dieser Zeit darf er sich möglichst frei bewegen und wird nicht sportlich eingesetzt. Auch intensives Spielen mit Stops und schnellen Wendungen sollten zunächst vermieden werden.
Wurde eine Autoregulation in Gang gesetzt kann es kompensativ zu anderen Beschwerden kommen. Das kann eine erneute Behandlung nötig machen.
Kurze Erläuterung der oben genannten Techniken:
- Manipulative Impulstechniken sind immer wieder heiß diskutiert worden, da sie mit einem Knacken einhergehen können. Dieses Knacken ist jedoch keineswegs bedenklich, es ist vergleichbar mit dem Knacken der Fingergelenke, wenn man daran zieht. Durch das Entfernen der Gelenkpartner voneinander entsteht ein Unterdruck.
Für die erfolgreiche Korrektur des Gelenkes ist ein Knacken nicht notwendig, auch wenn es Eindruck macht.
Diese Technik wird bei Blockierungen angewandt.
- Unter weichen Techniken versteht man Techniken, die das umliegende Gewebe entspannen. Der Behandler bewegt das Gelenk entgegen der Bewegungseinschränkung und verweilt am Bewegungsende längere Zeit, um eine Entspannung herbeizuführen.
- Bei Faszientechniken handelt es sich um weiche Techniken zum Lösen von Faszien und um Techniken zum Erspüren des Gewebezugs. Letzteres kann Aufschluss über mögliche Läsionen geben.
- Die Viszerale Osteopathie ist der Teil der Osteopathie welcher sich speziell der Behandlung innerer Organe (Viszera) widmet.
Die Organe werden direkt, sanft und oft mit schnellem Erfolg behandelt. Es wird dabei die Beweglichkeit der Organe zueinander und zu dem sie einhüllenden oder stützenden Muskel- und Bindegewebe ertastet und behandelt.
So können ligamentöse Verbindungen der Organe mobilisiert, Verklebungen gelöst und gestaute Gewebe drainiert werden. Dadurch wird die Funktion der Organe unterstützt und angeregt, die Selbstheilungskräfte gefördert und krankhafte Mechanismen aufgelöst.
In der Viszeralen Osteopathie besitzt die embryonale Entwicklung der Organe eine große Bedeutung, da sich aus der “embryonalen Entwicklungsbewegung” (Ascensus, Descensus) die jedes Organ vollzieht eine feine Bewegung ergibt welche das jeweilige Organ als Ausdruck seiner Vitalität fortwährend ausführt. Diese Bewegung wird in der Viszeralen Osteopathie Motilität genannt und vom Behandler ertastet.
Der Osteotherapeut kann sich so ein Bild von der der Gesundheit des jeweiligen Organs machen. Durch eine sanfte Förderung dieser Bewegung kann die Vitalität des Organs angeregt und die Selbstheilungskräfte können aktiviert werden.
Anwendungsbeispiele:
- Chronische Verdauungsbeschwerden
- Erkrankungen des Magens
- funktionelle Problematiken von Leber und Galle
- Nieren- und Blasenerkrankungen
- Inkontinenz
- Prostatabeschwerden
- Organsenkungen
- Lungenleiden
- Allergien
- Allgemeine Immunstimulation
- Nachsorge nach Operationen (Narbengewebe)
- chronische organbedingte Rückenbeschwerden
- Lymphatische Stauungen
- schlecht heilende Wunden
Teile der unter Physiotherapie genannten Therapien kommen ebenfalls bei einer osteopathischen Behandlung zur Anwendung.
All diese Erkrankungen bedürfen selbstverständlich zuerst der Abklärung durch den Tierarzt
Diese Seite wurde am Montag, 19. August 2024 zuletzt bearbeitet.
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